Freitag, 17. März 2006

Aroville-Chennai-Bhopal

Hui, die Zeit vergeht und wir sind schon wieder in Bhopal.
Also in Pondichery haben wir noch einen Tagesausflug nach Auroville gemacht. Hmm, ziemlich schwierig zu beschreiben, was Auroville ist; eine kleine Stadt die in den Sibziger-Jahren von THE MOTHER, einer Gefaehrtin von SRI AUROBINDO gegruendet wurde. Auroville wurde sozusagen aus dem nichts gestampft und hat das Ziel, dass Leute von ueberall friedlich und unabhangig von Nationalitaeten und Religionen zusammenleben koennen. Die Leute Arbeiten drei Tage die Woche fuer die Gemeinschaft und den Rest der Zeit verbringen sie mit Selbstverwirklichung, was auch immer das heissen mag. Ziemlich abstrakt. Jedenfalls gibt es dort noch einen riesigen kugeligen Tempel, den MATRIMANDIR mit dem groessten kuenstlichen Kristall der Welt. Dieser Meditationstempel sieht ziemlich ausserirdisch aus.
Naja, und dann habe ich in Pondy noch das Buch THE LIFE OF PI (in deutsch SCHIFFBRUCH MIT TIGER) gekauft und beim Lesen festgestellt, dass das Buch ja in Pondichery handelt. So konnte ich also die Handlungsorte besuchen.
Dann sind wir mit dem Bus nach Chennai gefahren. Chennai ist die viertgroesste Stadt Indiens und hat fast gleich viele Einwohner wie die Schweiz. Die Stadt ist total chaotisch und nicht gerade unsere Lieblingsstadt. Unser Hotelzimmer war mehr eine Ruine als ein Hotel. In Chennai probierten wir noch ein letztes mal die Suedindischen Fruehstuecksspezialitaeten; IDLI (Reismehlkuechlein) und DOSA (Reiscrepes) mit SAMBAR und CHUTNEY Saucen. Dann machten wir in Chennai unsere erste gefuerte Touristentour. Chennai hat den groessten Busbahnhof Asiens, die aelteste Universitaet Indiens, der zweitlaengste Strand der Welt, das zweitgroesste Justizgebaeude der Welt, der dickste Banjan-Baum der Welt etc. etc. Mir war Chennai fast ein bischen zuviel - vor allem das Ende; da wir unsere Reise nach Bhopal erst 3 Tage vor Reisbeginn buchten, war der Zug ausgebucht und wir kamen auf eine Warteliste, wo wir erst wenige Stunden vor der Abfahrt beim Bahnhof nachfragen konnten, ob wir nun Plaetze bekommen oder nicht. Das war ein Nervenkitzel. Wir warteten Stunden in den laermigen ueberfuellten Bahnhof, bis wir schliesslich erfuhren, dass wir unsere Plaetze kommen. Halleluja.
So sind wir also friedlich auf einer gekuehlten, schweineteuren 25-Stunden AC-Reise nach Bhopal gefahren. Das sind wir also jetzt und es kommt mir schon ein wenig komisch vor, wieder hier zu sein. Leider haben wir das Fruehlingsbeginn-Festival HOLI verpasst, bei dem sich die Leute gegenseitig mit Farbe bewerfen und vollspritzen. Die Farbe scheint ziemlich wasserfest zu sein. Jedenfalls ist die Stadt 2 Tage spaeter immernoch voll von Leuten mit pinkigen Gesichtern und roten Baerten.
Ich bin froh, dass wir bald Indien verlassen. JALGAON, wo wir vor etwa 3 Wochen waren wurde inzwischen wegen der Vogelgrippe unter Quarantaene gestellt.
So, das waers mal wieder.
Liebe Gruess
Matthias
Volksempfinder (Gast) - 1. Mär, 15:29

Zugfahren in Indien

Hallo Matthias, per Zufall habe ich Deinen Reisebericht über Indien gelesen. Es war mir neu, daß Zugfahren in Indien so "schweineteuer" ist. Ich lebe in Indien und bin inzwischen über 100 Mal mit dem Zug gefahren. Über die Indian Railway kann man ja sagen, was man will - daß die Waggons schmutzig sind, daß es darin of übel riecht, daß das Reservierungssystem für einen Ausländer schwer zu begreifen ist und nur wenige wissen, daß es Tourist-Quoten gibt, daß die Züge meistens Verspätung haben und es kein vernünftiges Essen während der Fahrt gibt. Das alles kann man kritisieren - aber daß die Fahrten "schweineteuer" sind, das stimmt ja nun wirklich nicht.

Etwas verwundert hat mich auch, daß Du kein Wort über Bhopal verloren hast - z.B. daß Bhopal mehrere Seen hat, und daß man am größten See der Stadt wundervolle romantische Sonnenuntergänge beobachten kann, daß es Dutzende hervorragender Restaurants gibt, wo man sehr gut und zivilisiert Essen kann, daß man sich dort über den Massenmord des US-Konzerns Union Carbide aus dem Jahre 1984 informieren kann, wo 25.000 Menschen den Tod fanden, und die noch immer nicht angemessen entschädigt worden sind. Dies und vieles mehr hätte man erleben können. Aber vielleicht war es ja auch nur Dein schmales Budget, das es verhindert hat, anständig Essen zu gehen und sich die Stadt anzusehen, oder vielleicht habe ich schlicht Deinen Bericht über Bhopal übersehen. Dann bitte ich um Vergebung.

Fazit: Eines ist Indien ganz bestimmt, saubillig für verhältnisweise reiche Schweizer. Aber heutzutage ist eben nicht nur in Deutschland Geiz geil.

Matthias Stucki in Bhopal

Praktikum in Indien

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