Freitag: Jahrestag der Union-Carbide-Gas-Katastrophe
Das Gasunglück in Bhopal geschah in der Nacht vom 2. auf den 3. Dezember 1984. Jedes Jahr gibt es deshalb während diesen beiden Tagen verschiedenste Aktivitäten in Bhopal. Heute war also der erste, der beiden Anniversairy-Tage.
Ich musste früh aufstehen und noch einige Dinge für das Museum vorbereiten. Nach einigem Üben schafften wir es sogar den Drucker in Gang zu bringen. Dann düste ich mit dem Material als Kurier zum Museum und dann sogleich weiter. Um 09:30 hatte ich ein Interview-Termin mit Babu Lal Gaur, dem ehemaligen Chief Minister von Madhja Pradesh.
Habe ich euch diese Geschichte schon erzählt? Nach wochenlangem herumtelefonieren und organisieren gelang es mir schliesslich anfangs dieser Woche einen Interview-Termin mit dem Chief Minister zu erhalten. Ganz stolz auf diesen Erfolg erzählte ich dies Rachna, meiner Betreuerin. Sie gratulierte mir, erklärte mir aber, dass vor zwei Tagen der Chief Minister abgewählt wurde und nun ein neuer an der Regierung ist :-P Naja, ich machte das Interview trotzdem. Babu Lal Gaur war ganz freundlich, spricht aber ein katastrophales Englisch. Er findet, dass grundsätzlich alle Leute in Bhopal Wiedergutmachungsgelder bekommen sollen. (Will da jemand wiedergewählt werden?!)
Dann düste ich mit der Riksha zum Museum. Ich muss sagen darauf bin ich auch ein wenig stolz; Bhopal ist eine Millionenstadt und ich flitze ganz alleine durch die Stadt und finde meistens sogar die Adressen die ich suche, was schon sehr erstauntlich ist. Es ist nämlich das allermeiste nur auf Hindi angeschrieben und nur die wenigsten Leute sprechen Englisch.
Ich kam gerade rechtzeitig für die Eröffnungszeremonie beim Museum an. Das Museum befindet sich im alten Sambhavna Gebäude und es wurde anlässlich des Bhopal-Gas-Tragedy-Jahrestages eröffnet. Im Museum befinden sich grösstenteils Portrait-Fotos und persönliche Gegenstände von Kindern, Männer und Frauen, die an den Folgen der Gas-Katastrophe gestorben sind. In tagelanger Arbeit haben Marissa und ich die Portraits zusammengebastelt.
Im Museum befinden sich auch Karten der Kontaminierung, Protest-Plakate, Fotos der verschiedenen Kampagnen und ein Wasserkochtopf, dessen Korrosionsschäden die Auswirkungen des Kontaminierten Trinkwassers verdeutlichen.
Nach der feierlichen Eröffnungszeremonie im Museum gab es eine Verschnaufpause. Gegen Abend fuhren wir dann zum New Market, wo zwei Demonstrationen statt fanden. Ich wurde dort vom Fernsehen interviewt. Dann nahmen wir eine Riksha zur Union Carbide Fabrik. Dort fand ein weiterer Protestmarsch statt, der mich sehr berührte. Behinderte Kinder machten einen Fackelumzug und forderten von DOW Chemical Gerechtigkeit. Das Gas von Union Carbide schädigte ihre Eltern, weshalb diese Kinder mit Behinderungen zur Welt brachten.

Mädchen am Fackelumzug

Junge Frau im Rollstuhl

Behinderte Kinder und ihre Eltern

Der Fackelumzug
Indische Demonstrationen sind sehr emotional. Es hatte viel mehr Frauen als Männer. Und auch schon sehr alte Frauen schrieen so laut sie konnten; „ Union Carbide, verschwinde aus Indien!“.
Ich verschwinde jetzt mal ins Bett.
Gute Nacht, Matthias
Ich musste früh aufstehen und noch einige Dinge für das Museum vorbereiten. Nach einigem Üben schafften wir es sogar den Drucker in Gang zu bringen. Dann düste ich mit dem Material als Kurier zum Museum und dann sogleich weiter. Um 09:30 hatte ich ein Interview-Termin mit Babu Lal Gaur, dem ehemaligen Chief Minister von Madhja Pradesh.
Habe ich euch diese Geschichte schon erzählt? Nach wochenlangem herumtelefonieren und organisieren gelang es mir schliesslich anfangs dieser Woche einen Interview-Termin mit dem Chief Minister zu erhalten. Ganz stolz auf diesen Erfolg erzählte ich dies Rachna, meiner Betreuerin. Sie gratulierte mir, erklärte mir aber, dass vor zwei Tagen der Chief Minister abgewählt wurde und nun ein neuer an der Regierung ist :-P Naja, ich machte das Interview trotzdem. Babu Lal Gaur war ganz freundlich, spricht aber ein katastrophales Englisch. Er findet, dass grundsätzlich alle Leute in Bhopal Wiedergutmachungsgelder bekommen sollen. (Will da jemand wiedergewählt werden?!)
Dann düste ich mit der Riksha zum Museum. Ich muss sagen darauf bin ich auch ein wenig stolz; Bhopal ist eine Millionenstadt und ich flitze ganz alleine durch die Stadt und finde meistens sogar die Adressen die ich suche, was schon sehr erstauntlich ist. Es ist nämlich das allermeiste nur auf Hindi angeschrieben und nur die wenigsten Leute sprechen Englisch.
Ich kam gerade rechtzeitig für die Eröffnungszeremonie beim Museum an. Das Museum befindet sich im alten Sambhavna Gebäude und es wurde anlässlich des Bhopal-Gas-Tragedy-Jahrestages eröffnet. Im Museum befinden sich grösstenteils Portrait-Fotos und persönliche Gegenstände von Kindern, Männer und Frauen, die an den Folgen der Gas-Katastrophe gestorben sind. In tagelanger Arbeit haben Marissa und ich die Portraits zusammengebastelt.
Im Museum befinden sich auch Karten der Kontaminierung, Protest-Plakate, Fotos der verschiedenen Kampagnen und ein Wasserkochtopf, dessen Korrosionsschäden die Auswirkungen des Kontaminierten Trinkwassers verdeutlichen.
Nach der feierlichen Eröffnungszeremonie im Museum gab es eine Verschnaufpause. Gegen Abend fuhren wir dann zum New Market, wo zwei Demonstrationen statt fanden. Ich wurde dort vom Fernsehen interviewt. Dann nahmen wir eine Riksha zur Union Carbide Fabrik. Dort fand ein weiterer Protestmarsch statt, der mich sehr berührte. Behinderte Kinder machten einen Fackelumzug und forderten von DOW Chemical Gerechtigkeit. Das Gas von Union Carbide schädigte ihre Eltern, weshalb diese Kinder mit Behinderungen zur Welt brachten.

Mädchen am Fackelumzug

Junge Frau im Rollstuhl

Behinderte Kinder und ihre Eltern

Der Fackelumzug
Indische Demonstrationen sind sehr emotional. Es hatte viel mehr Frauen als Männer. Und auch schon sehr alte Frauen schrieen so laut sie konnten; „ Union Carbide, verschwinde aus Indien!“.
Ich verschwinde jetzt mal ins Bett.
Gute Nacht, Matthias
matthiasstucki - 3. Dez, 15:26